Der AI-Act ist ein Gesetz der Europäischen Union (EU), das darauf abzielt, Künstliche Intelligenz (KI) in Europa zu regulieren. 

Europaflagge füllt das Bild aus. In der Mitte sind drei Würfel mit den Buchstaben A, C, T. Diese stehen für „Artificial Intelligent Act“.
EU AI Act

@ Adobe Firefly, mit KI generiert

Das Hauptziel des AI-Acts ist es, den verantwortungsvollen Einsatz von KI-Systemen zu fördern und gleichzeitig Risiken für die Gesellschaft zu minimieren. Die EU möchte sicherstellen, dass KI-Systeme vertrauenswürdig, sicher und im Einklang mit europäischen Werten wie Datenschutz und Menschenrechten entwickelt und eingesetzt werden.

Der Vorschlag wurde erstmals im April 2021 von der Europäischen Kommission vorgestellt und hat seitdem viele Diskussionen in Politik, Wirtschaft und Forschung ausgelöst. Das Gesetz ist seit 1.Februar 2025 in Kraft getreten.

Warum ist der AI-Act wichtig?

KI wird immer mehr in unserem Alltag eingesetzt: von Sprachassistenten wie Alexa und Siri über Gesichtserkennung, bis hin zu selbstfahrenden Autos. Doch diese Technologien bringen auch Herausforderungen mit sich, wie Diskriminierung durch fehlerhafte Algorithmen, Überwachung oder Sicherheitsrisiken. Der AI-Act soll dafür sorgen, dass solche Probleme frühzeitig erkannt und verhindert werden.

Die wichtigsten Inhalte des AI-Acts

Der AI-Act teilt KI-Systeme in verschiedene Risikokategorien ein:

  1. Verbotene KI-Systeme
    Einige Anwendungen von KI werden komplett verboten, weil sie gegen Grundrechte verstoßen könnten.
    Dazu gehören:
    – Manipulative Technologien, die Menschen schaden könnten (z. B. subliminale Werbung).
    – Sozialscoring, wie es in China verwendet wird, um das Verhalten von Bürgern zu bewerten.
    – Systeme, die Menschen unethisch überwachen, wie dauerhafte biometrische Überwachung im öffentlichen Raum.
  2. Hochriskante KI-Systeme
    Hochriskante KI-Systeme dürfen nur unter strengen Auflagen eingesetzt werden.
    Dazu gehören Anwendungen in:
    – Medizin (z. B. Diagnose-Tools)
    – Verkehr (z. B. autonome Fahrzeuge)
    – Personalmanagement (z. B. KI-gestützte Bewerbungssoftware)
  3. Geringeres Risiko
    KI-Systeme, die nicht in die oben genannten Kategorien fallen, müssen transparente Regeln einhalten. Zum Beispiel soll bei Chatbots immer klar sein, dass man mit einer Maschine spricht.
  4. Minimales Risiko
    Diese Kategorie umfasst KI-Anwendungen wie KI-gestützte Spiele oder Filter für Spam-E-Mails. Hier gibt es kaum Einschränkungen, da diese Systeme wenig Einfluss auf die Gesellschaft haben.
Zwei Roboter, die sich gegenüberstehen. Ihr Gesicht sieht aus wie das eines Menschen und von Hinterkopf, über den Hals, bis zur Brust sieht man nur Kabel.
Roboter

@ pixabay.com

Was bedeutet der AI-Act für Unternehmen und Nutzer:innen?

Kosten
Für Unternehmen können durch den AI-Act erhebliche Kosten entstehen, da sie ihre KI-Systeme an die neuen Regeln anpassen müssen. Besonders Start-ups und kleinere Unternehmen könnten Schwierigkeiten haben, die Auflagen zu erfüllen. Auf der anderen Seite sollen die Regeln auch dazu beitragen, den europäischen Markt zu stärken und einheitliche Standards zu schaffen.

Vorteile für Nutzer
Für Nutzer bedeutet der AI-Act mehr Transparenz und Sicherheit. Sie können besser nachvollziehen, wie KI-Systeme funktionieren und welche Daten verwendet werden. Außerdem werden Menschen vor unfairen oder diskriminierenden Algorithmen geschützt.

Kritik und Herausforderungen

Obwohl der AI-Act viele positive Ansätze hat, gibt es auch Kritik:

  • Bürokratie:
    Einige befürchten, dass die strengen Regeln Innovation behindern könnten.
  • Umsetzbarkeit:
    Es bleibt fraglich, wie die EU sicherstellen will, dass Unternehmen außerhalb Europas die Regeln einhalten.
  • Technologischer Rückstand:
    Während Europa strikte Regeln einführt, könnten andere Länder wie die USA oder China technologisch vorausziehen.

Weiterführende Informationen